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Channel: Nadelbaum – Bonsai-Pflege und Baum-Gestaltung als Hobby
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Video von Merlin – Erstgestaltung Mugo Kaskade durch Ralf Steiner

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Da ich heute keine Lust auf einen Artikel habe, möchte ich mal wieder ein Video zeigen.

Diesmal ist es keines was ich selber produziert habe.

Bei YouTube bin ich auf dieses sehr lehrreiche Video gestossen.

Ralf Steiner gestaltet eine alte Mugo das erste Mal zu einer Kaskade

Für den Anfänger mag die Gestaltung mit einer Eisenstange recht gewalttätig erscheinen. Aber selbst solch alte Nadelbäume haben teilweise noch recht biegsame Äste. Falls es dennoch einen Astbruch oder Riss geben sollte, wird der zu biegende Ast vorher bandagiert. So kann selbst bei einem Bruch / Riss der Ast wieder sauber verheilen bzw. verwachsen.

Aber schaut euch einfach selbst das Video an:



Ach ja, mit Mugo ist eine Pinus mugo auch Bergkiefer gemeint.


Bonsai-Demo von Ryan Neil auf der Noelanders Trophy 2011

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Ryan Neil ist ein dynamischer Bonsaigestalter aus den USA.

Zwar ist die Qualität der Bonsaigestaltungen in den USA in der Bonsaiwelt als nicht so hoch angesehen.

Ryan Neil ist da aber die berühmte Ausnahme von der Regel.

So zeigte er auf der Noelanders Trophy 2011 wohl auch eine sehr imposante Demo an einem Nadelbaum.

Die Gestaltung wurde auf höchstem Niveau von Walter Pall kommentiert. Nehmt euch eine knappe Stunde Zeit und schaut euch diese ausführliche Bonsaigestaltung an:



Nicht nur die Gestaltung ist für den Anfänger sehr lehrreich. Wer die englische Sprache versteht, wird auch viel interessantes und lehrreiches über die Bonsai-Philosophie des Ryan Neil erfahren.

Was für ein Nadelbaum ist das?

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Christiane hat mir ein paar Fotos von einem kleinen Nadelbaum gesendet.

Leider weiß Sie nicht um welche Nadelbaumart es sich handelt?

Da ich absoluter Laie in Sachen Nadelbäume bin, möchte ich die Frage einfach an euch weitergeben.

Ich weiß nicht warum, für mich sehen die meisten Nadelbäume realativ ähnlich oder sogar gleich aus.

Aber das liegt wohl mehr daran, daß ich mich mit Nadelbäumen noch nicht so intensiv beschäftigt habe wie mit Laubbäumen. Zudem gibt es in meiner Wohnregion überwiegend Obstbäume und Laubbäume welche ich inzwischen halbwegs auseinander halten kann.

Aber nun zur Frage von Christiane:

Guten Tag die Herren.
Ich schicke Ihnen heute ein Foto meines kleinen Freilandbonsais in der Hoffnung, das Sie mir sagen können was für eine Art ich da kultiviert habe. Das Foto ist schon etwas älter aber dem Bäumchen geht es auch heute noch sehr gut.

Mit freundlichen Grüssen Christiane

unbekannter Nadelbaum #1

unbekannter Nadelbaum #2

unbekannter Nadelbaum #3

Antwort von Bernd Schmidt

Hallo Christiane,

eine Altersangabe und Herkunft wäre sicherlich hilfreich um gewisse Bestimmungpunkte ausschließen zu können.
Wie ich bereits oben erwähnt habe, bin ich kein Experte in punkto Nadelbäume und kann hier auch nur raten.

Wenn ich die Bestimmungshilfe auf Baumkunde.de zu Rate ziehe könnte es eine Eibe sein?

Zumindest die Nadeln haben eine Ähnlichkeit und der noch recht dünne Stamm scheint eine leicht rötliche Borke zu haben?

Dies kann aber auf Fotos täuschen oder auch durch den Standort und die Pflegemassnahmen variieren.

Ich würde den Kleinen aus seiner engen Bonsaischale befreien und erst einmal 5 – 10 Jahre in einem großen Topf oder ein paar Jahre im Garten wachsen lassen. Sobald er dann einen wesentlich dickeren Stammansatz hat, würde ich ihn in die erste Bonsaischale oder Trainingsschale umsetzen und langsam über die Jahre zum Bonsai vorbereiten. Aber das ist nur meine Meinung. Der Weg zum Bonsai kann übere mehrere Wege führen. Auch über einen Sämling, Steckling oder eine Jungpflanze die bereits früh in einer Bonsaischale gepflanzt wird. Allerdings ist dies meist der längste Weg zum Bonsai.

Was für eine Nadelbaum ist das?

Was meint Ihr?

Eibe von Christiane auf einem Stein

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Christiane hat im Februar einen kleinen Findling von uns im Blog als Eibe bestimmen lassen.

Auf Grund einiger eurer Hinweise und Tipps hat sie nun auch einige Änderungen vorgenommen.

Ein Vorschlag war auch das Umtopfen in eine geräumigere Schale, damit der junge Baum erst einmal kräftig wachsen kann.

Die hat Christiane nun auch umgesetzt und mir zwei Fotos und mit folgender Info geschickt:

Guten Tag Herr Schmidt,

Ich habe mich dazu entschlossen zu versuchen meine kleine Eibe auf einen Felsen zu setzen. Momentan sieht es zwar noch sehr wild aus aber ich hoffe das es mit der Zeit wird. Im Anhang sind zwei neue Fotos, nicht schön aber selten.

Mit freundlichen Grüssen Christiane

Eibe über einen Felsen

Eibe über einen Felsen

Antwort von Bernd:

Sehr gut ist schon einmal die geräumigere Schale. Da könnte das Bäumchen gut wachsen, wenn er richtig eingetopft wäre. Auf einen Stein setzen könnte in dieser Form zu einem Absterben der Pflanze führen, sofern keine Wurzeln in die Erde darunter gehen.

Da die Wurzeln noch realtiv jung sind, könnten diese durch das Licht absterben. Junge Wurzeln vertragen kein Tageslicht. Dies nutzt man auch bei der Kultur im Teichtopf. Sobald die Wurzeln an den Löchern herauswachsen und das Tageslicht erblicken, sterben sie ab und trocknen zurück. Dadurch enstehen neue Wurzelverzweigungen. So entsteht bei vielen Pflanzen viel schneller eine feinere Wurzelverzweigung und dadurch ein schnelleres Wachstum als in einer umschlossenen Schale.

Mir ist auch unklar wie groß soll die Eibe als Bonsai einmal werden? Dies wäre die Grundlage für die Auswahl eines Steines. Bei diesem kleinen Stein würde die Eibe irgendwann den Stein mit ihrem Wurzlen verstecken und es wäre kein Bonsai über einem Stein. Allerdings kann man so auch einen breiten Wurzelansatz in jungen Jahren entwickeln, da die Wurzeln erst einmal nach außen um den Stein wachsen müssen.

Damit das ganze aber auch etwas wird, sollte man den Stein mit den Wurzlen erst einmal komplett in die Erde verpflanzen! Erst wenn die Wurzeln den Stein umklammern, kann man langsam bei jedem Umtopfen den Stein etwas in die Höhe setzen, bis man ihn irgendwann sieht.

Damit die Wurzeln nicht zur Seite wachsen, kann man sie auch mit Frischhaltefolie um den Stein fixieren. Allerdings sollten die Wurzeln unter dem Stein noch in die Erde wachsen können und man sollte die Pflanze von oben mit Wasser und Dünger versorgen können.

Das Umtopfen war schon einmal ein sehr guter Schritt zu einem Bonsai.
Wenn nun noch der Stein im Substrat versenkt wird, dürfte in zwei bis drei Jahren das Wurzelwerk den Stein bereits im Griff haben. Bis dahin braucht man jede Menge Geduld und den Baum einfach wachsen lassen. Gut düngen, damit der schnell kräftig wird und schauen was daraus wird.

Wie ist eure Meinung zu dieser Felsenpflanzung?

Stecklinge am Beispiel eines Chinawacholders (Juniperus chinensis)

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Liebe Bonsaifreunde,

an diesem Beispiel, zeige ich Euch, wie ich Stecklinge zur Vermehrung einsetze.

Es wäre schade, bei einem Rückschnitt verwertbares Material einfach zu entsorgen.

Vor allem, wenn Stecklinge recht einfach zur Wurzelbildung anzuregen sind.

Natürlich kann der Erfolg nicht 100% garantiert werden, eine Ausfallrate ist nur natürlich. Daher immer mehrere Exemplare vorbereiten.

Unten seht ihr das Ausgangsmaterial, ein junger, abgeschnittener Zweig des vorher gestalteten Chinawacholders:

Wacholder-Steckling

Als erstes entferne ich das meiste Grün. Mehr Grün bedeutet mehr Wasserverdunstung. Mehr Wasserverdunstung bedeuetet mehr Wasserverbrauch. Da keine Wurzeln vorhanden sind, die Wasser zuführen, ist die Verdunstung auf ein Minimum zu reduzieren – sonst trocknet der Steckling zu schnell aus; bevor er das Wort Wurzeln auch nur denken kann! Ein wenig grün für die Zuckerproduktion ist aber notwendig.

Wacholder-Steckling mit reduzierten Grün

Das Grün ist vermindert. Damit sich der Steckling später mit Wasser versorgen kann, wird er der Länge nach bis zum Kambium (das innere Weiße hinter der Rinde) eingeritzt. Und zwar ungefähr zwei Drittel der Gesamtlänge. Dies geschieht mit einem scharfen Messer oder ähnlichem (Fingernagel). Das sieht dann so aus:

Einritzen der Rinde bis zum Kambium

Wacholder-Steckling nach dem Einritzen

Bei dickeren Stecklingsanwärtern können auch mehrere Seiten (2-3) geritzt werden. Es sollen immer Streifen unberührter Rinde zwischen stehen.

Im Großen und Ganzen war es das schon, jetzt kann der Steckling in ein Substrat gesteckt werden.

Wacholder-Stecklinge im Substrat

Teichtöpfe sorgen für einen gleichmäßigen und geregelten Wasserablauf und beugen somit fast automatisch Fäulnisbildung vor. Je nach Gießrhythmus funktionieren natürlich auch herkömmliche Töpfe. Der Topf ist nur halb mit Granulat gefüllt, damit der Topfrand als Stütze der unbefestigten Stecklinge dienen kann.

Der Steckling kommt genauso tief in die Erde, wie er eingeritzt wurde, also 2/3 der Gesamtlänge. Es sollte vermieden werden, das Grün den Boden berührt, da dies die Fäulnisbildung beschleunigt.

Die Stecklinge sollen sonnengeschützt (aber nicht zu dunkel) gestellt und mit hoher Luftfeuchtigkeit versorgt werden. Dies kann durch regelmäßiges Sprühen mit Wasser, duchsichtigen Plastiktüten, Minigewächshäusern oder anderen kreativen Ideen realisiert werden. Bei mir stehen die einfach unter einem Holzbrett, das tägliche Gießen mit hoher Bodenbewässerung reicht hier aus. Die Stecklinge dürfen nicht austrocknen!

Die Dauer bis zur Wurzelbildung kann bis zu 2 Sommer betragen, in der Regel aber ist das vom Frühjahr bis zum Herbst geschehen. Je jünger der Steckling, desto höher die Erfolgschancen.

Dann kann man sich, wenn die Wurzeln da sind, an folgendem Ergebnis erfreuen:

Shohin-Bonsai aus Stecklingen

Viel Spaß beim Ausprobieren,

André

Was tun mit der kleinen Kiefer von Thomas?

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Thomas hat im letzten Jahr einen kleinen Nadelbaum im Wald ausgegraben und in eine Bonsaischale gesetzt.

Ich hoffe er hat auch vom Eigentümer des Waldes die Entnahme genehmigt bekommen?

Nun hat der kleine Nadelbaum den Winter hervorragend überstanden und Thomas macht sich wie wohl jeder Bonsaianer seine Gedanken über die weitere Gestaltung und Pflege.

Was kann oder sollte er als nächstes tun?
Wohin könnte der Weg für seinen kleinen Pflegling gehen?

Hallo,

ich habe letztes Jahr im Wald eine kleine, wie ich meine Kiefer ausgegraben und in eine Bonsaischale gesetzt.

Diese habe ich mit Erfolg dann auch das erste Mal überwintert und im Frühjahr stellte sich heraus, sogar mit Erfolg.

Alle Enden trieben aus und als 1. Schritt habe ich diese zunächst gekürzt. Ich habe nun auch die ersten Versuche unternommen das Bäumchen mit Draht in eine, für mich schönere Form zubringen.

Ich würde allerdings jetzt wissen, wie man weiter machen kann, um das Bäumchen auch nach den Regeln der Bonsaikunst zu formen.

Anbei 2 Bilder, das eine direkt nach der Überwinterung, und das 2. nach erfolgtem Drahten!

Freue mich auf eine Antwort!

Viele Grüsse

Thomas Schmitt

Kleine Kiefer

Kiefer als Bonsai

Gestaltungsverfeinerung an einer Bergkiefer (Pinus mugo) – Teil 2

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Nach den Grundlagen im Umgang mit Kiefernkerzen zeige ich heute an einem praktischen Beispiel wie man eine bereits gestaltete Bergkiefer in der Gestaltung verfeinern und verbessern kann.

Die Grundsubstanz dieses Baumes ist ganz gut, er hat viele Verzweigungen, einen dicken Stamm, dessen Rinde schon aufzureißen beginnt – und viele Äste, die alle an der richtigen Position sind.

In Deutschland sind solch gute Kiefer-Ausgangsmaterialen wegen Seltenheit auf Grund des Einfuhrverbots recht teuer geworden.

Der Wurzelansatz ist verbesserungswürdig, aber ganz ok. So habe ich den Baum übernommen:

Bergkiefer vor der Gestaltung

Bergkiefer vor der Gestaltung #2

Es ist zu erkennen, dass der Vorbesitzer nicht gedrahtet hat und sich nicht um das Auslichten der Nadeln und kürzen der Kerzen gekümmert hat.

Dies führt immer dazu, dass die Äste zu lang werden und innen keine Knospen nachkommen, der Baum also innen verkahlt. Auch wachsen de Äste mit der Zeit natürlicherweise immer nach oben.

Um eine Rückknospung anzuregen, möchte ich die Äste neu drahten nach unten biegen, damit sich in den Astgabeln neue Knospen bilden. Hierzu drahte ich den Baum vollständig durch, von unten nach oben. Ich zeige das Drahten nur am untersten Ast.

Der erste Draht ist angelegt.

Drahtung Bergkiefer

Nun wird die untere Astgabel gedrahtet. Um Stabilität zu geben, wurden er erste und zweite Ast über dem Stamm zusammen gedrahtet.

Drahtung Pinus mugo

So bleibt der Draht auch da wo er soll und verrutscht nicht. Als nächstes wurde die untere Astgabelung gedrahtet:

Drahtung Astgabelung

Drahtung Astgabelung

Dann die nächste Astgabelung. Ich habe versucht, den Draht immer parallel ohne Überschneidungen anzulegen, damit keine unnötigen Druckpunkte entstehen, die ein Einwachsen beschleunigen würden. Das ist manchmal wirklich schwierig. Dies wird weitergeführt, bis der Ast bis in die Spitze durch gedrahtet ist.

Drahtung nächste Astgabelung

Draufsicht Drahtungen

Um bessere Stabilität zum Biegen zu bekommen, ist es ratsam zu überlegen, welche Äste verbunden werden können. Hier bieten sich gegenüberliegende Äste an, die aber auf anderen Ebenen liegen, so dass man eineinhalb mal um den Stamm gehen kann. Hier verbinde ich einen Ast in 2 Ebenen, die im Winkel von 90° zueinander stehen.

Ast über zwei Ebenen verbinden

Ast über zwei Ebenen verbinden

Ist ein Ast fertig, beginne ich, die Äste zu positionieren. Erst jetzt kann ich durch Probieren und sukzessivem Vorgehen entscheiden, wie die Äste in Stellung gebracht werden sollen.

Sich das ohne Draht vorzustellen, ist für mich noch recht schwierig. Es kann auch passieren, dass ich jetzt erst überflüssige Äste oder Zweige entdecke, die ich je nach Lage und Drahtung entweder bis nächstes Jahr dran lasse oder doch noch wegnehme.

Blick auf die Drahtung

Die untersten Äste sind fertig, erstmal eine Pause machen …

Gedrahtete Bergkiefer

Gedrahtete Bergkiefer andere Seite

¾ des Baumes sind nach am nächsten Tag nach langwieriger Arbeit geschafft. Hier der Zwischenstand des gestalteten Bonsai als Video:


Weitere Fotos nach der Gestaltung:

Bergkiefer nach der Gestaltung

Bergkiefer nach der Gestaltung andere Seite

Blick auf die Verästelung

Und das ganze auch noch als Video von allen Seiten:


So, jetzt fehlte nur noch die Spitze, dann ist es für das Erste vollbracht. Es folgen viele Detailaufnahmen des fertigen Baumes. Ich habe bewusst alle Äste dran gelassen, auch die, die Symmetrien erzeugen. Ein solcher Eingriff ist für den Baum Stress, es kann also sein, dass Äste absterben werden. Damit ich dann noch Gestaltungsmöglichkeiten habe, bleibt erstmal alles dran, bis die Rückknospung ersichtlich ist.

Ich schätze, das sehe ich erst nächstes Jahr im Frühjahr. Dann erst wird die Vorderseite ausgewählt und danach Äste entfernt, eine neue Schale besorgt und ein kleiner Japaner auf einer Parkbank auf die Erde gesetzt. Kleiner Scherz am Rande :D

Ich hoffe es hat Euch Spass gemacht meinen Gestaltungsversuch zu verfolgen.

Bis zum nächsten Mal!

André

Erstgestaltung einer Kriechföhre (Pinus mugo pumilo) von Aldi

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Wie schon angekündigt, nun der Artikel über die ersten Gestaltungsmaßnahmen meiner neu erworbenen Kriechföhre (Pinus mugo pumilo).

Die Pflanze wurde von mir nach den üblichen Kriterien ausgewählt, mit Ausnahme der Beurteilung des Nebari, da dieses nicht ohne kleineren Grabarbeiten mitten im Geschäft hätte bewerkstelligt werden können.

Von der Optik sah mir die Kiefer nach einem idealen Kandidaten für eine Gestaltung zum Sokan aus.

Pinus mugo pumilo

Als erstes wurde von mir wie üblich das Nebari näher begutachtet so wie die Erde durch meine eigene Mischung ersetzt. Was bei der ersten oberflächlichen Begutachtung direkt auffiel war der Stark entwickelte Mykorrhiza, welcher im unteren Bild als weiße Fläche gut zu erkennen ist.

Wurzelballen Pinus mugo pumilo

Die Wurzelmasse wurde dann von der Erde befreit, um ein besseres Bild über das Nebari zu erhalten. Die Dabei entfernte Erde wurde allerdings wieder vollständig zurückgegeben, damit sich der Symbiosepartner erhält.

Nach der vollständigen Entfernung der selbigen, musste ich zu meiner Überraschung feststellen, daß es sich hierbei nicht wie zuerst angenommen um eine Pflanze handelt, welche sich bereits sehr weit unten am Stammansatz verzweigt, sondern um zwei Jungpflanzen, welche zu meiner Freude ein bereits sehr flach entwickeltes Nebari besitzen.

Zwei Pinus mugo pumilo

Ich beschloss daher beide Pflanzen erst einmal nur in wieder in zwei getrennte Töpfe zu setzen, die Wurzeln dabei auf zwei flache Steine gesetzt, so daß sich das Nebari weiterhin in die Gewünschte Richtung entwickelt.

Nur bei der Jungpflanze, welche oben rechts im Bild zu sehen ist, habe ich mit Draht eine leichte Biegung in die Form gebracht, ansonsten blieben alle Teile unberührt, so daß die Pflanzen sich erst einmal entwickeln können und eine hoffentlich bessere Verzweigung bekommen, als sie momentan besitzen.

Pinus mugo pumilo von Aldi

Vermutlich werde ich beide die nächsten Jahre erst einmal recht ungehindert durchwachsen lassen. Die Gestaltung als Moyogi scheint mir für beide die richtige Wahl zu sein, was allerdings schließlich und endlich sich daraus entwickelt, wird sich mit den Jahren zeigen.

Hiermit endet eigentlich meine offizielle Artikelserie, da ich allerdings am Donnerstag bei Aldi einen Junischnee (Serissa foetida) erworben habe, werde ich noch einen kurzen Artikel über die ersten kleinen Pflegemaßnahmen an dieser Pflanze verfassen.


Ausflugsziel Kneifelspitze 1188 m

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An einem Tag mit sonniger Wettervorhersage wollten wir auf die Kneifelspitze wandern.

Dies ist im Prinzip der Hausberg von Berchtesgaden.

Mit einer Höhe von 1188 m hat man aber je nach Startpunkt mindestens 400 Höhenmeter zu erklimmen.

Wir sind mit dem Auto nach Maria Gern gefahren und sind von dort aus losgewandert.

Kirche von Maria Gern

Von dieser Wanderung möchte ich heute weniger die Ausblicke zeigen, sondern ein paar intessante Bäume und Totholzbereiche an Bäumen.

Alter Nadelbaum

Im Prinzip geht es um das Totholz an diesem Nadelbaum. Dieser steht am Gipfel der Kneifelspitze. Neben der bewirtschafteten Paulshütte.
Der Aufstieg war teilweise sehr steil und anstrengend. Aber nach zwei Stunden waren wir endlich oben.
Bei der Rast fiel mir dieser markante Nadelbaum auf. Im Prinzip stand er genau in meinenm Blickfeld.
Was lag also näher das Totholz etwas näher zu betrachten:

Äste Nadelbaum

Hier sieht man den rechten Astbereich. Im oberen Bereich ist der Ast gut benadelt. Darunter nicht mehr. Auf Grund der gedrückten geschwungenen Astform kann man mutmassen, dass hier im Winter ordendlich Schnee auf den Ästen lastet?

Äste Nadelbaum link Seite

Auf der linken Seite des Baumes ist dies noch viel markanter zu erkennen. Dort hat es einige abgebrochene ehemalige Äste, wo nur noch ein Totholz-Stumpen übrig geblieben ist.

Nahaufnahme Totholz

Hier noch einmal drei Totholz-Äste in einer näheren Ansicht.

Ach ja, der mühsame Aufstieg hat sich wirklich gelohnt. Hier noch ein Foto mit der Aussicht auf Berchtesgaden mit dem Watzmann:

Nahaufnahme Totholz

Eine Seilbahn gibt es nicht. Von Maria Gern dauert der Aufstieg je nach Kondition und Route ca. 1,5 bis 2 Stunden. Von Berchtesgaden braucht man etwa 2,5 bis 3 Stunden für den Aufstieg.

Pinus cembra (Zirbelkiefer) als Bonsai

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Das interessante an vielen Bonsaiausstellung ist für mich die Entdeckungen neuer Pflanzenarten als Bonsai.

So gibt es doch relativ häufig ausgestellte Bonsai, die kaum oder gar nicht in der Fachliteratur beschrieben werden oder auch Gattungen oder Arten die, warum auch immer, relativ selten als Bonsai gestaltet werden.

So habe ich in diesem Jahr eine Zirbelkiefer (Pinus cembra) zum ersten Mal als Bonsai gesehen.

Es war ein eindrucksvolles Exemplar. Leider war es nicht so gut zu fotografieren, da der Bonsai in einem Steingarten stand und sich so keine fotografische Perspektive ergab um den Baum in seinem imposanten Eindruck darstellen zu könnnen.

Dennoch möchte ich euch diese Kiefernart nicht vorenthalten und habe die Kulturbedingungen recherchiert.

Herkunft:
In den Alpen und Karpaten.

Blatt:
Meist mehrere Büschel mit fünf ca. 5 bis 11 cm langen Nadeln.

Rinde:
in jungen Jahren glatt in graugün bis hellgrau.
Im Alter wird die Borke rissig und bekommt eine graubraune Färbung.

Pinus cembara als Bonsai

Winter:
Ein winterharter Baum, der schattig mit Schutz vor kaltem Wind im Freien überwintert werden sollte.

Bonsaieignung:
Gut geeignet. Auf Grund der teilweise langen Nadeln ist eine geräumige und grosse Bonsaihöhe zweckmässig um eine ausgewogene Gestaltung realisieren zu können.

Beschaffung:
In Bonsaigärtnereien, Baumschulen und Gartencentern oder als Findling (= Yamadori).

Standort:
Vollsonnig. Bei zu schattigem Standort entwickeln sich längere Nadeln!

Giessen und Düngen:
In der Wachstumsphase reichlich giessen und Düngen.

Substrat:
2 Teile Akadama, 1 Teil Humus mit guter Dränage. Ein Anteil an mineralischen Bestandteilen wie Bimskies, Lavalit oder ähnlichem fördert den Sauerstoffaustausch.
Am natürlichen Standort ist das Substrat meist feucht und lehmhaltig.

Umtopfen:
Alle zwei bis fünf Jahre mit einem Wurzelschnitt im Frühjahr. Dem Substrat sollte man Mykhorrhiza-Pilz beimengen. Dieser fördert in Symbiose mit den Wurzeln die Nährstoffaufnahme!

Gestaltung:
Alle Gestaltungsformen die auch in der Natur vorkommen.

Rückschnitt:
?
Meist wächst diese Kiefer mit einer spärlichen Verzweigung.

Drahten:
Die Äste sind noch nach Jahren sehr flexibel und können hervorragend gedrahtet werden.
Allerdings muss oft noch nach mehreren Jahren nachgedrahtet werden, da die Äste leicht wieder in die Ursprüngliche Form gehen können.

Schädlinge und Krankheiten:
?

Was für ein Nadelbaum ist das?

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Endlich mal wieder eine sehr anspruchsvolle Frage eines Besuchers.

Christian hat sich ein Bonsaiset gekauft.

Das bestand aus Baumsamen. Und die sind auch erfolgeich gekeimt. Zumindest einer davon.

Unverkennbar ist es ein Nadelbaum. Aber welcher?
In der Sammenmischung gab es keine Spezifikation der Baumart bzw. Baumarten :-(

Ich muss gestehen, dass ich bisher mit Nadelbäumen eher auf Kriegsfuss stehe. Die sehen für mich nach knapp sechs Jahren Bonsai-Hobby immer noch alle ähnlich aus. Ich weiss, dass es nicht wirklich so ist. Dennoch kann ich die nadeligen Gesellen kaum unterscheiden.

Im Jugendstadium sowieso nicht. Aber da sehen sich auch viele Pflanzen oft sehr ähnlich. Bei Nadelbäumen dürfte dies auch nicht anders sein. Ich weiss, dass man manche Nadelbäume nur an Hand der Rinde und oder Blüten, Früchte, Zapfen unterscheiden kann.

Aber vielleicht gibt es ja unter den Besuchern jemanden, der hier Hilfe geben kann?

Hallo,

danke erstmal für die schnelle Antwort.
Anbei lege ich Ihnen 1-2 Bilder in diese E-Mail.
Ich hoffe das Sie mir Tipps und Tricks zum weiteren aufziehen meines Bonsai geben können.
Vielleicht können Sie mir sogar jetzt schon sagen was, und ob ich schon etwas falsch mache/gemacht habe. :)

Wie gesagt bin sehr unerfahren und über jede Hilfe glücklich, da ich ihn mal bis zu einem erkennbaren Baum ziehen will. :P

Mit freundlichen Grüßen

Christian

Sämling Nadelbaum

Die Nadeln wachsen einzeln am Stamm. Wenn ich die Nadelart als Bestimmung nehme, kommen auf Baumkunde immer noch viele Baum-Möglichkeiten in Frage.

Darunter sind auch Nadelbäume wie die Spießtanne die aus tropischen Klima-Regionen stammt. So ist aus meiner Sicht auch kein Rat auf zuverlässige Pflegemassnahmen möglich.

Die Gute Nachricht ist, dass Christian bisher alles richtig gemacht hat.
Sonst würde sich der Kleine nicht so prächtig entwickeln.
Nun stellt sich aber die Frage, wie die Pflege weitergehen soll?

Was meint ihr zu diesen jungen Nadelbaum?
Wie würdet ihr die Pflege fortsetzen?


Libanon-Zeder (Cedrus libani) als Bonsai-Baum

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Die Libanon-Zeder kommt am Mittelmeer an der Türkischen Küste bis in den Libanon vor. An der türkischen Mittelmeerküste gibt es Vorkommen von ihr.

Die Libanon-Zeder ist auch in der National-Flagge des Libanon abgebildet.

Zedern sieht man kommischerweise relativ selten auf Bonsaiausstellungen?

Zumindest auf den Ausstellungen die ich bisher besucht habe, gab es selten eine Zeder als Bonsai.

Diese Libanon-Zeder auf dem Foto, hat mir bisher am besten gefallen. Typischer Wuchs für dies Art. Eine sehr schöne Gestaltung.

Herkunft:
Mittelmeerküste der Türkei und Libanon. Vereinzelt auch an der türkischen Schwarzmeerküste.

Blatt:
1,5 – 3,5 cm lange und recht dicke grüne Nadeln in Bücheln von 10 bis 15 Nadeln. Die Nadeln halten 3 bis 6 Jahre lang.

Rinde:
Junge Bäume haben graugrüne Rinde. Im Alter wird diese grau bis dunkelgrau und bekommt Längsrisse.

Libanon-Zeder (Cedrus libani) als Bonsai-Baum

Libanon-Zeder (Cedrus libani) als Bonsai-Baum

Winter:
Junge Pflanzen sollten kühl aber frostfrei überwintert. Ältere Exemplare in großen Bonsaischalen vertragen auch leichte Fröste. Dennoch würde ich auf Grund der in Bonsaischalen geringen Isolation eine kühle frostfreie Überwinterung empfehlen..

Bonsaieignung:
Gut geeignet.

Beschaffung:
In Bonsaigärtnereien, Baumschulen und Gartencentern.

Standort:
Vollsonnig über das ganze Jahr. Kalte Winde und Frost sollte vermieden werden.

Giessen und Düngen:
In der Wachstumszeit regelmässig giessen. Das Substrat sollte nicht durchgängig abtrocknen. Insbesondere kann es im Winter durch zuviel Feuchtigkeit und Frost zu Wurzelschäden kommen.

Substrat:
1 Teil Akadama, 1 Teil Lavalit oder Bimskies oder andere mineralische Mischungen.

Umtopfen:
Alle drei bis vier Jahre. Bei einem Wurzelschnitt nicht zuviel entfernen. Maximal ein Drittel der Wurzelmasse.

Gestaltung:
Am natürlichsten ist die strenge oder frei aufrechte Form.

Cedrus libanii als Bonsai-Baum

Cedrus libanii als Bonsai-Baum

Rückschnitt

Die Zweige können zur Formerhaltung im Frühjahr gekürzt werden. Bei folgenden Austrieben können diese zurück gezupft werden. Nadeln werden nicht geschnitten. Große Äste können auch im Herbst gekürzt werden.

Drahten:
Wenn die Triebe ausgehärtet sind kann gedrahtet werden. Allerdings ist die Rinde sehr empfindlich und kann durch Drahtung leicht beschädigt werden. Meist reicht das Spannen der Äste zur Gestaltung aus.

Schädlinge und Krankheiten:
?


Bitte um Gestaltungvorschläge für eine Steineibe

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Ich gebe es offen zu.

Mit manchen Pflanzen tue ich mich relativ schwer.

So gehört auch die Steineibe zu diesen Pflanzen.

Vermutlich liegt dies daran, dass ich noch nie eine Steineibe in Pflege hatte?

Nun erhielt ich von Ricardo eine Mail mit der Bitte um Gestaltungsvorschläge.

Wie soll ich Gestaltungsvorschläge machen können, wenn ich die Pflanze nicht kenne?

Gut. Theoretische Vorschläge wären denkbar. Aber diese wären dann nicht mit praktischen Wissen über diese Baumart fundiert.

Also gebe ich einfach die Frage an meine Besucher weiter:

Hallo,

mich würde interessieren, was für Gestaltungsvorschläge ihr zu meiner Steineibe hättet?

Danke!

Ricardo

Steineibe von Ricardo

Steineibe von Ricardo

Der gesamte Baum von der Seite.

Wurzelansatz einer Steineibe

Wurzelansatz einer Steineibe

Und der Wurzelansatz der Steineibe.

Noch ein paar kurze Pflanzeinfos:

Die Steineibe ist ein Nadelbaum. Er verträgt keinen Frost im Winter. 5-10 Grad Plus gelten als optimale Überwinterungstemperatur. In einer Bonsaischale sollen die Steineiben recht langsam wachsen.

Welche Gestaltungsvorschläge habt ihr für Ricardo`s Baum?


Platz 9 – beliebtester Outdoor-Bonsai – Chinesischer Wacholder (Juniper chinensis)

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Mancher Bonsai-Fan hat des chinesischen Wacholder (Juniperus chinensis) sicherlicher weiter vorne erwartet?

Zum einen ist es wahrscheinlich der einfachste Einsteiger-Nadelbaum zur Bonsaigestaltung der mir bekannt ist?

Und im Fachhandel wird dieser Wacholder auch häufig angeboten.

Die Äste kann man im älteren Stadium noch sehr gut drahten. Die Art eignet sich auch hervorragend für die Gestaltung zu kleinen Shohin-Bonsai. So ist es nicht verwunderlich, dass in den meisten Shohin-Displays auch ein Chinesischer Wacholder vertreten ist.

Vom chinesischen Wacholder gibt es auch einge breite Auswahl an Varietäten.

Juniperus chinensis - Shohin-Bonsai

Juniperus chinensis – Shohin-Bonsai

So kann auch die Erscheinungsform auf Grund der Varietäten recht unterschiedlich sein. Von aufrecht wachsend bis zum kriechenden Wacholder.

Juniperus chinensis als Beistellpflanze

Juniperus chinensis als Beistellpflanze

Die meisten Pflanzen sind zweihäusig, selten einhäusig. D.h. es werden zum bestäuben der Früchte / Zapfen, zwei Pflanzen von beiden Geschlechten benötigt.

Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis) als Bonsai-Baum

Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis) als Bonsai-Baum

Die Blätter sind je nach Art / Varietät schuppig oder nadelig.

Juniperus chinensis Bonsai

Juniperus chinensis Bonsai

Die Pflanze wird gerne in der Gartengestaltung verwendet.

Wacholder-Wald eines Juniperus chinensis

Wacholder-Wald eines Juniperus chinensis

In Baumschulen findet man auch unterschiedliche Varietäten oder Zuchtformen wie der Aurea, Blaauw, Kaizuka, Obelisk, Pyramidalis und Variegata welche sich teilweise auch durch die Wuchsform und die Farbe des Laubes unterscheiden.

Tokonama mit Chinesischen Wacholder - Juniperus chinensis

Tokonama mit Chinesischen Wacholder – Juniperus chinensis

Sowohl in der japanischen Gartengestaltung als auch in der Bonsaigestaltung ist der chinesische Wacholder sehr beliebt.

Chinesischer Wacholder - Juniperus chinensis als Bonsai

Chinesischer Wacholder – Juniperus chinensis als Bonsai

Eine weitere gewerbliche Nutzung konnte ich bei meiner Recherche nicht ausfindig machen.

Chinesischer Wacholder - Juniperus chinensis

Chinesischer Wacholder – Juniperus chinensis

Das Holz ist relativ dünn und braucht viele Jahrzehnte bis es ordentlich verdickt. Und kann dann immer noch nicht mit anderen Baumarten mithalten.

Zudem wächst der Wacholder meist nicht gerade, dadurch ist seine Verwendung im Holzhandel von geringem Interesse.

Gin und Wacholderbeeren werden vom Juniperus communis, dem gemeinen Wacholder, gewonnen. Hier trägt der chinesische Wacholder auch nicht zu einem wirtschaftlichen Faktor bei.

Was bleibt ist der Gartenbau, Gartengestaltung, Japanische Baumkunst und als kleiner Randbereich gibt es vereinzelt Holzschnitzer oder Handwerker die das Holz für kleine Kunstgegenstände verarbeiten.


Platz 7 – beliebtester Outdoor-Bonsai – Mädchenkiefer (Pinus parviflora)

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Die Mädchen-Kiefer oder Japanische fünfnadelige Kiefer (Pinus parvifolia) ist kein heimischer Baum.

1846 wurde diese Baumart aus Asien in Europa eingeführt.

Inzwischen ist dieser Kiefernart im Gartenbau und in der Gestaltung von Bonsai sehr beliebt.

Für den Gartenbau gibt es verschiedene Zuchtformen.

Aber auch für die Bonsaigestaltungen eignen sich einige Zucht- und Natur-Varietäten.

In Japan gibt es von dieser Baumart eindrucksvolle alte Bonsai-Bäume.

Nebari einer Mädchenkiefer (Pinus parviflora)

Nebari einer Mädchenkiefer (Pinus parviflora)

Solche Bonsai gingen schon durch viele Hände berühmter japanischer Bonsai-Meister.

Shohin-Bonsai einer Mädchenkiefer (Pinus parvifolia)

Shohin-Bonsai einer Mädchenkiefer (Pinus parvifolia)

Einige dieser alten Mädchen-Kiefern haben eine Geschichte, welche den Baum besonders wertvoll und eindrucksvoll machen.

Kerzen einer Mädchenkiefer (Pinus parvifolia)

Kerzen einer Mädchenkiefer (Pinus parvifolia)

In Japan wird auch Geschichte eines Bonsai in der Gesamtbewertung berücksichtigt. Für uns Europäer mag das manchmal seltsam erscheinen, wenn auf einer Ausstellung ein verwahrlost aussehender Bonsai einen Preis bekommt. In dem Fall hat die Jury die lange Geschichte des Bonsai-Baumes überzeugt.

Bonsai-Baum Mädchenkiefer (Pinus parvifolia)

Bonsai-Baum Mädchenkiefer (Pinus parvifolia)

Die meisten der europäischen Mädchen-Kiefern stammen ursprünglich auch aus Japan oder anderen asiatischen Ländern.

Alte Kiefer (Pinus parviflora) als Bonsai-Baum

Alte Kiefer (Pinus parviflora) als Bonsai-Baum

Auch hierzulande gibt es mittlerweile einige Kiefern-Bonsai die sehr eindrucksvoll wirken.

Mädchenkiefer (Pinus parvifolia) als Bonsai

Mädchenkiefer (Pinus parvifolia) als Bonsai

Die Mädchenkiefer auf dem letzten Foto war für mich eine der eindrucksvollsten Nadelbäume auf einer Ausstellung.

Eine sehr harmonische klassische Gestaltung des großartigen Bonsai.

In der Natur und aus Zuchten gibt es ein paar Varietäten mit andernen Nadelfarben, Nadellängen und unterschiedlichen Wuchsformen.

Einige sind für den Gartenbau gezüchtet und einige Formen mit kleineren Nadeln eignen sich auch sehr gut für die Bonsaigestaltung.

Besonders kleine Nadeln haben die Varietäten “Zuisho” und “Kokonoe”.

Eine weitere wirtschaftliche Nutzung bei der Pinus parviflora konnte ich bei meiner Recherche nicht finden.

In Japan werden Mädchenkiefern oft auf Schwarzkiefern gepfropft, da diese Unterlage kälteresistänter ist. Für die Bonsai-Gestaltung eignen sich solche Pflanzen weniger, da die Pfropfstelle meist noch lange sichtbar bleibt.



Platz 1 – beliebtester Outdoor-Bonsai – Europäische Lärche (Larix decidua)

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Die Europäische Lärche (Larix decidua) wurde in diesem Jahr von euch zum beliebtesten Outdoor-Bonsai gewählt!

Das ihr einen heimischen Baum auf den ersten Rang gewählt habt, hat mich sehr überrascht.

Auf der anderen Seite finde ich es sehr gut, dass offenbar bei einigen Bonsai-Fans die heimischen Baumarten sehr hoch auf der Beliebtheitsskala stehen? Das ist gut so. Nur so kann sich auch ein regioneller Bonsaistil entwickeln. Sicherlich wird sich diese Tendenz in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch weiter entwickeln.

Warum sollte man importierte Bäume aus Asien zum Bonsai gestalten, wenn es vor der eigenen Haustür reichlich heimisches Bonsiamaterial gibt?

Zudem gibt es inzwischen einige Bonsai-Baumschulen und Yamadori-Sammler die hervorrgendes Rohmaterial für die Bonsaigestaltung anbieten.

Dies soll kein Plädoyer gegen asiatische Baumarten sein. Diese finden auch an diesen. Am liebsten mag ich aber meist die heimischen Arten. Die sind in der Pflege meist leichter und überstehen die Winter problemloser. Logisch, die stammen ja aus unserem Klima. Asiatische Pflanzen müssen sich da meist umstellen. Manche müssen etwas milder überwintert werden. Bei einigen ist die Herkunft unklar, was die Überwinterung auch nicht gerade erleichtert. Bei einem heimischen Baum ist dies oft einfacher.

Warum ist die Europäische Lärche bei Bonsaigestaltern so beliebt?

Weil es ein Nadelbaum ist? Sicherlich nicht nur. Da gibt es noch einige andere nadelige Gesellen die auch interessant für eine Bonsaigestaltung sind. Sicherlich ist ein Grund die Herbstfärbung. Als einziger heimischer Nadelbaum hat die Lärche eine goldgelbe Herbstfärbung.

Kleiner Lärchenbonsai

Kleiner Lärchenbonsai

Aber auch ihre sehr gute Gestaltungsmöglichkeit. Die Äste können nach Jahren noch in eine andere Stellung gebogen, gedrahtet oder gespannt werden. Das bietet oft noch sehr gute Gestaltungs- und Korrekturmöglichkeiten.

Kleine Lärche (Larix decidua) als Bonsai

Kleine Lärche (Larix decidua) als Bonsai

Als ich den Artikel vorbereitet habe, war ich doch angenehm überrascht, wie viele Fotos ich inzwischen im Fotoarchiv von Lärchen-Bonsai habe. Und die meisten Bonsai sind sehr gelungene Bonsai-Bäume.

Europäische Lärche (Larix decudia) als Bonsai-Baum

Europäische Lärche (Larix decudia) als Bonsai-Baum

Empfindlich reagiert die Lärche gegen Hitze, Boden- und Luftverschmutzungen. Im Prinzip das was an ihrem natürlichen Standort normalerweise nicht vorkommt. Logisch, dass die Pflanze dagegen bisher keine Schutzmechanismen gebildet hat. In Großstädten mit hohen Luftbelastungen ist es kein Wunder, dass eine Lärche dort nur vor sich hinkümmert.

Larix decidua Bonsai-Baum

Larix decidua Bonsai-Baum

Als lichthungrige Pflanze sollte die Lärche mindestens 100 Sonnentage im Jahr bekommen. Nur so bilden sich die Nadeln prächtig. Bei schattigeren Stand kann es zu Kümmerwuchs der Nadeln kommen. Eine Lärche kann in der Natur 600 bis 800 Jahre alt werden! In Gebirgen gehören die Lärchen zu den Pionierpflanzen. Sie wachsen auch in unwirtlichen Geröllfeldern und Berghängen und bilden die Grundlage für die Ansiedlung weiterer Pflanzen.

Nebari eines Larix decidua Bonsai

Nebari eines Larix decidua Bonsai

Lärchenholz spielt in der Forstwirtschaft eine wichtige Rolle. Lärchenholz ist in vielen Bereichen auf Grund seiner Eigenschaften beliebt. Sowohl als Schreinerware als auch für den Innenausbau wird das Holz der Lärche eingesetzt.

Borke einer europäischen Lärche (Larix decidua)

Borke einer europäischen Lärche (Larix decidua)

Im Vergleich zum Fichtenholz ist es schwerer und härter. Aus Lärchenholz werden Fenster, Treppen, Balkone, Geländer, Decken, Türen, Brücken, Fässer, Eisenbahnschwellen, Boote und Häuser gebaut.

Totholz an einer Lärche

Totholz an einer Lärche

In Bergewerken wird es auch zum stützen der Stollen verwendet. Lärchenholz aus Hochlagen oder nördlichen Regionen ist langsamer gewachsen und ist dadurch härter und höherwertiger. Für die Holzverarbeitung muß eine Lärche 100 bis 140 Jahre alt sein.

Toter Ast an einer Lärche (Larix decidua)

Toter Ast an einer Lärche (Larix decidua)

Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus haben die Römer von einer Lärchensalbe berichtet. Diese beinhaltete Lärchenterpentin, welches aus Holzbohrungen und Harzsammlungen gewonnen wurde. Die Salbe wurde gegen Rheuma, Gicht und Furunkel angewendet.

Lärche als Bonsai im Literaten-Stil

Lärche als Bonsai im Literaten-Stil

Heute sollen Lärchenblütenessenzen gegen Mutlosigkeit und Wehmut helfen.

Nadelbaum Lärche als Bonsai

Nadelbaum Lärche als Bonsai

Vor dem Christentum wurden Bäume oft als Gottheit angesehen. So auch die Lärche. Sie galt als liebenswürdiger und menschenfreundlicher Baum. Ihr wurden Schutzkraft gegen Hexen und Unglück nachgesagt. In manchen eurpäischen Regionen ist dieser Glaube bis heut noch verwurzelt.

Nadelbaum europäische Lärche als Halbkaskade

Nadelbaum europäische Lärche als Halbkaskade

In vorchristlichen Zeiten wurden unter Lärchen Versammlungen abgehalten. Auch Wahlen und Gerichte fanden unter einem Lärchen-Baum statt.

Zapfen einer europäischen Lärche

Zapfen einer europäischen Lärche

In der Walpurgisnacht wurden böse Geister durch das aufhängen von Lärchenzweigen an Fenstern und Türen vertrieben. Die Lärchenzweige wurden auch Hexenrütteln genannt.

Mehrstämmiger Bonsai einer europäischen Lärche

Mehrstämmiger Bonsai einer europäischen Lärche

Bis in das letzte Jahrhundert steckten im Allgäu die Jungen einem verehrten Mädchen einen Lärchenzweg in ihr Haar.

Bonsai Wald aus Lärchen (Larix decidua)

Bonsai Wald aus Lärchen (Larix decidua)

Ein Stück Lärchenrinde haben Eltern in Südslawen ihrem Kind umgehängt, um es vor bösen Blicken zu schützen.

Europäische Lärche - Larix decidua in München 2014

Europäische Lärche – Larix decidua in München 2014

Bis in das letzte Jahrhundert gab es in Österreich heilige Lärchen.

Lärche als Bonsai

Lärche als Bonsai

Auch heute gibt es in Österreich noch Wallfahrtsorte zu heiligen Lärchen bzw. ehemaligen Lärchen. In Nauders in Tirol oder Maria Larch bei Innsbruck.

2012 war die Lärche Baum des Jahres in Deutschland.


Schon seltsam.

Früher galt die Lärche in manchen Regionen als heiliger Baum.

Heute holen manche Bonsai-Fans sich eine Lärche in den Garten und sind von Bonsai-Bäumen verzaubert!

Ich meine jetzt die grossartigen Lärchen-Bonsai-Bäume.

Manche Bäume bzw. Baumarten haben schon etwas mysthisches?

Oder warum habt ihr die Lärche zum beliebtesten Outdoor-Bonsai gewählt?


Pflegeanleitungen Outdoor-Bonsai

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Auch bei den Outdoor-Bonsai gibt es eine Übersicht über alle bisher erschienen Pflegenleitungen.

Sicherlich gibt es da noch ein paar Lücken.

Dennoch bin ich erstaunt wieviele Arten ich in den letzten Jahren mit Pflegeanleitung beschrieben habe!

2014 wurde auf dem Blog der beliebteste Outdoor-Bonsai von euch gewählt. Diese Favoriten mit weiteren Pflanzenfotos möchte ich euch nicht vorenthalten.

Deswegen fange ich auch gleich mit den 10 beliebtesten Outdoor-Bonsai an:

Das Bonsai-Volk hat gewählt. Ich war positiv erstaunt, daß so viele heimische Baumarten unter die ersten 10 gewählt worden sind. Das zeigt doch eine Tendenz bei den europäischen Bonsai-Fans hin zu den heimischen Baum-Arten.

Windgepeitschte Europäische Lärche (Larix decidua)

Windgepeitschte Europäische Lärche (Larix decidua)

Die Pflege vieler heimischer Arten ist auch meist einfacher, da diese an unser Klima gewöhnt sind. Manche asiatische Arten können da empfindlicher sein. Insbesondere bei der Frostresistenz.

Kommen wir zur alphabetischen Auflistung, nach dem wissenschaftlichen Namen, der Outdoor-Bonsai:

Erstgestaltung einer Yamadori Fichte

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Hallo Bernd,

dein Block gefällt mir sehr gut. Um zu wissen was da los ist hab ich Ihn von Anfang bis Ende fast komplett durchgelesen.
Vor allem der gute Ton bei dir/euch gefällt mir ausnehmend gut. Dass dies die Ausnahme z.B. in vielen Foren ist habe ich bei etlichen Gelegenheiten bemerkt.
Somit habe ich auch den Artikel mit den Sachen die dich nerven gelesen. Ich werde versuchen diese zu vermeiden (Ich schreibe schon mal groß und klein..:-)

Da mir die Artikel so gut gefallen reizte es mich auch mal was als Gastautor zu schreiben.

Ich bin in meinem zweiten „Bonsaijahr“. Dazu gekommen bin ich über einen Aldi Indoor Bonsai. Damit der nicht eingeht und weil ich diesen langgehegten Traum richtig umsetzen wollte bin ich auch einem Bonsai Arbeitskreis beigetreten. Die Mitglieder haben mich auch ermutigt was zu wagen. Zu experimentieren. Hab ich dann auch gemacht und das eine mit dem andren verbunden:

Es gehr um die Gestaltung eines Fichten Yamadori. Diesen habe ich vor 2 Jahren geborgen.
Da sah er so aus:

Yamadori Fichte von Markus

Yamadori Fichte von Markus

Ich habe Ihn dann mal ein Jahr wachsen lassen. Das ausgraben hat er sehr gut überstanden. Das sieht man an den vielen Austrieben und satten grünen Farbe der Nadeln. Bei einem anderen Yamadori von mit ist das nicht der Fall. Vielleicht ist dieser aber auch nur älter. Fichtennadeln können ja bis zu 7 Jahre alt werden.

Nach einem Jahr sah es so aus:

Yamadori Fichte nach einem Jahr mit neuem Austrieb

Yamadori Fichte nach einem Jahr mit neuem Austrieb

Ich dachte von der Substanz könnte es was windgepeitschtes halbkaskademäßiges werden. Die Gestaltung war mir noch nicht ganz klar und sollte auch noch einige Änderungen während der Gestaltungsphase erfahren.

Der Ast der da zur Seite weggeht passt damit nicht ins Konzept der Halbkakade und ich hab ihn erstmal mit Draht umwickelt und zur Seite gedrückt. Könnte ja sein das bei der Gestaltung sich noch was anderes ergibt. So störte er nicht bei der Gestaltung wäre aber noch da.

Wahrscheinlich unpassender Ast zur Seite gedrahtet

Wahrscheinlich unpassender Ast zur Seite gedrahtet

Nun habe ich mit dem Drahten des Hauptastes begonnen. Der Draht hätte dicker sein können und auch aus Kupfer. Aber Alu ist eh besser für Anfänger geeignet da man nachträglich noch was an der Drahtung ändern kann, was ich ja getan habe. Und es gab sowieso nur Alu und auch nur in der Stärke: also das ganze zweimal, geht auch.

Fichte mit doppelt Aludraht gedrahtet

Fichte mit doppelt Aludraht gedrahtet

Nun den Hauptast in Form bringen also nach unten biegen. Hätte man das auch durch spannen erreichen können? Die Option spannen werde ich im Hinterkopf behalten. Und ausprobieren wenn der Ast gewachsen ist und der Draht entfernt werden muss um nicht einzuwachsen.

Fichte mit gedrahteten Ast

Fichte mit gedrahteten Ast

Aus diesem Ast wollte ich eine Spitze formen. Sie sollte als dritte Etage über dem Stamm stehen.

Ast als Baumspitze?

Ast als Baumspitze?

Als ich mir das Ergebnis angesehen habe stellte ich fest: das passt nicht zur erwünschten Form. Er ragte aus der Silhouette die ich im Kopf hatte hinaus. Der Ast eignete sich besser als Nebenast.

Als ich mit dem drahten des Hauptastes ;oder Stammes?; fertig war stellte ich fest dass dieser zu lang war. Zudem hätte ich auf diesen guten Ast weiter hinten verzichten müssen da dieser dann für den Bereich am Ende der Spitze  zu dick gewesen wäre. Was tun? Das Ganze zurück und den gut verzweigten Ast als neue Spitze nutzen.

Gedrahtete Äste der Fichte

Gedrahtete Äste der Fichte

So sah das Ergebnis nach dem ersten Tag aus.

Gestaltung der Fichte am 1. Tag

Gestaltung der Fichte am 1. Tag

Am nächsten Tag ging es weiter mit dem drahten der Nebenäste.

Ich habe mich bemüht die einzelnen Äste in Etagen auf unterschiedle Höhe zu positionieren. So soll Tiefe und Volumen entstehen. War gar nicht so einfach. Da haben sich Äste überdeckt. Das Ergebnis hat mich auch nicht ganz zufrieden gestellt.

Ich werde beobachten wie sich die Äste entwickeln und sie dann entsprechend neu ordnen. Kleinere Äste die zu schwach oder überflüssig waren, wurden entfernt. Bei Fichten soll man beim Auslichten die die Zweige wechselseitig stehen lassen. Der Ast soll ein Dreickecksprofil bilden. Dabei hab ich mir den Ast angesehen und überlegt welchen Zweig ich behalten möchte und dann nach dieser Methode geschnitten.

Nach dem Drahten und dem Absetzen der Spitze sah es dann so aus:

Fichte nach dem Drahten der Äste

Fichte nach dem Drahten der Äste

Aus dem Seitenast und der Spitze sollen Jins entstehen.

Ast einer Fichte als zukünftiger Jin?

Ast einer Fichte als zukünftiger Jin?

Spitze als zukünftiger Jin?

Spitze als zukünftiger Jin?

Es ist wichtig die Rinde am Astkragen einzuschneiden, damit diese nicht einreißt wenn man sie abzieht. Also mit der Jinzange zerquetscht und die Rinde abgezogen.

Jin an einer Kiefer

Jin an einer Kiefer

Das Jin des Seienastes hab ich auch noch in die Richtung des Astes gebogen.

gedrahteter Jin

gedrahteter Jin

Das Endergebnis sah dann so aus:

Fichte nach der ersten Grundgestaltung

Fichte nach der ersten Grundgestaltung

Andere Seite der Fichte nach der Grundgestaltung

Andere Seite der Fichte nach der Grundgestaltung

Für meine erste eigenständige Gestaltung finde ich es in Ordnung. Es sind vermutlich noch zu viele Äste am Baum. Mit weniger Ästen wäre das Problem das sich Äste verdecken zu lösen.. Da neigt man als Anfänger gerne dazu. Aber abschneiden kann man immer noch. Das dran schneiden ist erheblich schwieriger.

Was ich mit dem natürlichen Spitzen Jin mache weiß ich noch nicht. Mal sehen.

Auch ob die Triebe noch pinziert werden sollten weiß ich nicht. Zuviel für den Baum? Oder jetzt schon die Rückknospung anregen?

Ich denke mit etwas mehr Neigung des Stammes und wenn er andersherum im Topf sitz, die Äste also über den Rand gehen, sieht es noch besser aus.

Großartige Erstgestaltung eines Pinus mugo von Andrea Junger

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Vor kurzem habe ich dieses Video auf Facebook gesehen. Enorm, großartig und sehr lehrreich waren meine Gedanken.

Andrea Junger zeigt wie man aus einer buschigen Bergkiefer (Pinus mugo) in der Erstgestaltung einen sehr eindrucksvollen Bonsai gestalten kann.

Dabei wendet sie sehr viele Gestaltungstechniken an. Von der Totholzbearbeitung, bis zur extremen Gestaltung der Äste. Dabei werden diese mit Bast und Klebeband bandagiert, damit bei einem Riß oder Bruch, die verletzte Stelle schnell verheilen kann. Dafür ist Fachwissen, Können, Übung und Kraft erforderlich.

Merlin hat die Gestaltung sehr professionell als Video in Szene gesetzt.

An alle Bonsai-Anfänger!
So geht Bonsai!
Schaut genau hin. Bei dem Video könnt ihr eine Menge lernen.

Von Andrea Junger erfahrt ihr demnächst noch mehr. Sie ist eine von mehreren Expertinnen, welche im Interview Tipps für Bonsai-Einsteiger mitteilen wird. Andrea hat 2015 beim Bonsai Club Deutschland den New Talent Wettbewerb gewonnen. Im Gestaltungswettstreit gegen andere Nachwuchs-Bonsaigestalter hat sie gewonnen.

2016 wird sie als Vertreterin des Bonsai Club Deutschland am europäischen New Talent Wettbewerb in Ungarn teilnehmen. Ich wünsche ihr dafür schon einmal viel Erfolg!

Vor der Gestaltung der Bergkiefer steht meistens eine umfangreiche Analyse des Baumes. Diskussionen mit anderen Bonsaigestaltern helfen oft weiter, einen harmonischen Gestaltungsweg zu finden.

Andrea hat bei diesem Baum vor der Gestaltung ihre Vision des zukünftigen Bonsai-Baumes gezeichnet:

Pinus mugo Zeichnung von Andrea Junger

Pinus mugo Zeichnung von Andrea Junger

Erstaunlich wie nahe die Erstgestaltung bereits an die Vision kommt!

Die Laubpolster werden sich in den nächsten Jahren noch verdichten. Es wird noch die ein oder andere Korrektur beim ein oder anderen Ast geben.

In 5 – 10 Jahren könnte der Baum dann wie auf der Zeichnung aussehen.

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